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Kurze Texte auf einem langen Weg

. . . & 2 Literarische Teams

Wenn der Geist sich beim Wandern erholen und die Seele baumeln lassen darf, dann ist er auch wieder bereit und aufnahmefähig für Texte am Weg, die ihn etwa alle Viertelstunde zum Innehalten auffordern. An anschließendem Gesprächsstoff mit den Wandergefährten, zum eigenen Nachsinnen oder einem kleinen Lächeln fehlt es dann nicht mehr,

  • wenn Jean Pauls Spitz an den Jagdfürsten schreibt,
  • die „Hundeschlacht“ die Phantasie erregt
  • oder die Frage aufgeworfen wird, ob wir nur „Gottes Handschuh“ sind,
  • wenn der „Feierabend im Pfarrgarten“ an frühere Zeiten erinnert
  • oder „Krieg dem Kriege“ an heutige.
  • Der „Frankenorden“ verweist auf unsere menschliche „Narrheit“,
  • der „Fremde als Bruder“ oder der „Engel der Freundschaft“ wiederum auf humane Entfaltungsmöglichkeiten  . . .

– alles Beispiele von den Südschiene-Spaziergängen. Auf der Nordschiene sorgt ähnliche Vielfalt für Überraschungen und Stimmungswechsel.

Es war in dieser Mischung ein Experiment, das auch die Naturschützer akzeptierten, und – wie die Reaktionen zeigen, offenbar ein gelungenes.

„Wir sind ihm schleichend nachgekommen“, schreibt das Künstler-Ehepaar Zielinski (damals Hollfeld), das 2012 ihr „Tagebuch einer seelenerquickenden Fußreise durch Oberfranken mit hoffentlich nützlichen Hinweisen für Nachwanderer“ im Internet (und demnächst auch als Wanderführer) zu publizieren begann:

„Im letzten Winter überraschte uns oberhalb von Bayreuth, in der Nähe des eingeschneiten Golfplatzes, am Weg eine Schrifttafel mit einem Text des Dichters Jean Paul. Ein wenig schwer zu lesen, so viele Nebensätze. Aber die Wörter zogen uns tief hinein. Am Ende mussten wir sogar mit Tränen kämpfen, so nahe ging uns das Ganze. Da schrieb jemand vor Jahrhunderten etwas, wonach heute unser Herz so lechzte … Es war die Stationstafel 107 des über 200 km langen Jean-Paul-Weges. Sie allein hat bewirkt, dass wir den ganzen Weg erwandern wollten. Im Sommer 2012 war es endlich soweit. Dann zogen wir los. Wir, das sind mein Mann Peter, unser Pudel Fidel (13 Jahre) und ich (Hilde) …“ (www.hildeundpeterzielinski.de).

Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

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Eberhard & Karin Schmidt (Jean-Paul-Museum Joditz), Tafeln 1-21 (Wegstrecken 1 & 2)

Dr. Karla Fohrbeck & Dr. Frank Piontek, Tafeln 24-161 (Wegstrecken 3-10)

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Wegstrecke 2: Von Hof bis Schwarzenbach a. d. Saale (17 km)

Station 22: Grabplatte von Vater Johann Paul Friedrich Richter
(innerhalb von Schwarzenbach ist es die Station 4 auf dem Rundweg)

Station 23: Gedenkstein Jean Paul in Schwarzenbach a.d. Saale

Wegstrecke 9: Von Eremitage bis Fantaisie (12,5 km)

Im Bayreuther Stadtgebiet gibt es weiter keine grünen Tafeln.
Hier treten thematische Groß-Stationen an deren Stelle,
gegliedert in 7 Stadt-Spaziergänge –
mit Ausläufern nach Geigenreuth & Fantaisie (Eckersdorf)

Station 121: Jean-Paul-Platz (2013)

In der Schulzeit war Jean Paul ein Graus

. . .  jetzt kann man ihn leichter verstehen.

Zwar bin ich kein Dichter, ein Landrat nur,
doch ausnahmsweis‘ auf Jean Pauls Spur.
Ein Graus, ein Graus ist´s für mich – damals – gewesen,
den Meister der langen Sätz‘ so in der Schul‘ zu lesen.

Doch – heute – oh wie groß´ die Freud´,
kurze Zeilen auf Tafeln – das lesen die Leut´.
Da wird er auch für mich besser verdaulich,
so wird die hohe Kunst für jeden anschaulich.

D´rum ist mir´s vergönnt, zu spielen den Ball,
grenzüberschreitend in diesem Fall.
Der lange Weg wuchs schnell und gedeihlich,
dass es geklappt hat, freut mich freilich:

Zu verknüpfen das oberfränkische Land
mit Jean Paul-Zitaten am Wegesband.
Meine Reu‘ sei nun eine gute, eine bessere Tat,
zu protegieren den Weg, den die Projektgruppe umgesetzt hat.

So freut Euch auch, geht alle den Weg und lest des Dichters Worte
in Stadt und Land – im Vor-Himmel Jean Pauls – voll schöner Orte!

„Reue-Gedicht“ vom (damals) Bayreuther Landrat Hermann Hübner

Erste „Kritik“ am Jean-Paul-Weg
Literarische Bildung für Jungtiere

Hermann Glaser, früher Schul- & Kulturreferent von Nürnberg und Jean-Paul-Publizist

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