
Jean-Paul-Gedenkbüsten & -Gedenksteine
(1816-2025) – als Lexikon, Archiv & zum Schmökern
Karla Fohrbeck & Frank Piontek hatten sich schon 2012 gewünscht, zum Thema Denkmäler, Büsten und Porträts ein Büchlein herauszugeben, da es so schwierig war, die verstreuten Informationen zusammenzutragen. Zu einem Buch ist es nicht gekommen, aber diese Webseite bietet sogar bessere Bedingungen für eine solche Präsentation. Um Vollständigkeit haben wir uns bemüht.
In dieser Rubrik werden die uns bekannten Jean Paul-Büsten und -Gedenksteine (Kleindenkmäler) nach Orten A-Z präsentiert.
Ergänzende Informationen finden Sie unter Bildhauer A-Z (Bildhauerinnen sind keine darunter).
Auf Jean Paul-Straßen-Schilder, die es in fast allen genannten größeren Orten gibt, auch auf Gedenktafeln an ehemaligen Wohnhäusern von Jean Paul wird exemplarisch eingegangen. Sie finden sich zum Teil auch bei den Jean Paul-Rundwegen (Hof, Schwarzenbach), Jean Paul-Museen (Geburtshaus in Wunsiedel) oder Stadtrundgängen (Bayreuth, Friedrichstraße 3-5 und 10).
Das Grab von Jean Paul auf dem Bayreuther Stadtfriedhof sei hier als letzte Gedenkstätte erwähnt.
Ein Klick auf die Bildkacheln – und das Thema präsentiert sich ausführlich.
Jean Paul – im Zentrum von Bayreuth
Ein Klick auf die Bilder vergrößert diese
Gegen Büsten hatte Jean Paul keine Einwände, die wenigsten hat er selber noch erlebt. Über die des Künstlers Hildebrand von 1816, die er 1820 bei einem Besuch in München in den Räumen der Königin Karoline entdeckte, freute er sich. König Max I Josef von Bayern, der ja inzwischen (seit 1815) auch seine jährliche Pensionszahlung übernommen hatte, war schließlich sein Gönner und Patron und hatte ihn 1820 auch zum Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt.
Das unübersehbare Bronze-Denkmal mitten auf dem Jean Paul-Platz in Bayreuth von Ludwig (von) Schwanthaler, das König Ludwig I 1841 einweihen ließ, hat er ohnehin nicht mehr erlebt.
Des Dichters eigenes Verhältnis zu Ruhm, Ehre und Denkmälern war eher skeptisch, ironisch oder schon weise. 1805 (da war er 42 Jahre alt und gerade mit Familie nach Bayreuth gezogen) formulierte er seine Wünsche für Luthers Denkmal. Auf dem Rollup vor dem Eingang zum Jean Paul Museum Bayreuth (im Treppenhaus Wahnfriedstr. 1) hat man sie „verewigt“:
„Was will überhaupt ein Denkmal?
Unmöglich Unsterblichkeit geben
-denn jedes setzt eine voraus –
und nicht der Thronhimmel trägt den Atlas,
sondern der Riese den Himmel.
Sind die Taten nicht durch Mund und Schrift
in die Welt übergegangen,
so ist die Ehrensäule nur ihre eigene.“

Links der Entwurf für eine Büste, die 1972 für die Walhalla konzipiert wurde, dann aber nicht genommen wurde. Der Bildhauer heißt Willi Krämer.

1860

2011
1934 wurde das Denkmal auf die linke Platzmitte verschoben, weil das NS-Regime hier einen Aufmarschplatz schaffen wollte. Erst 1991 wurde es wieder an seinen ursprünglichen Aufstellungsort auf die Mitte des Jean Paul-Platzes zurücktransportiert. (Foto: Stadtarchiv Bayreuth)
Bei der Jean Paul-Weg Einweihung 20.03.2011 wurde auch die Denkmal-Station eingeweiht, hier mit Ministerpräsident a. D. Dr. Günther Beckstein und Jean Paul-Schauspieler Peter Kampschulte (Fotos: Georg Alt).
