
Bayreuth
Das Kolossal-Denkmal von Jean Paul in Bayreuth, mitten auf dem Jean Paul-Platz vor dem Friedrichsforum, wurde von Ludwig von Schwanthaler (dem Star-Bildhauer von Bayernkönig Ludwig I.) 1841 eingeweiht. Mehr dazu im Vorspann unter Denkmäler & Büsten.
Auf den Schlossterrassen am La Spezia-Platz in Bayreuth steht seit 2008 ein Gedenkstein in Form eines Buches mit Schattenriss des 34-jährigen Jean Paul von Willi Seiler.
(Kulturreferent Ralph Lange & Sponsoren)
Die Jean Paul-Bronzebüste von Willi Hoselmann (Düsseldorf) von 1936 blickt seit 2026 mit 3 anderen „Erzbüsten“ Bayreuther Persönlichkeiten vom Friedrichsforum-Wandelgang auf den Geißmarkt.
Eine Replik der Walhalla-Büste 1973 von Otto Sonnleitner steht prominent im Jugendstil-Landratssaal der Regierung von Oberfranken.
(Das Original ist aus Marmor, die Replik aus Gips).
Coburg
Coburg gehört nicht zum engeren Umfeld des Jean Paul-Weges Oberfranken, war aber Jean Pauls Wohnsitz 1803/1804, bevor er endgültig nach Bayreuth zog. Die Jean Paul-(Gips-)Büste von Bildhauer Johann Conrad Wilhelm Hildebrand, die König Max I Josef von Bayern 1816 in Auftrag gab, ist – außer in München & und als Replik in der Rollwenzelei & im Jean Paul Museum in Bayreuth – auch in Coburg zu entdecken. Sie befindet sich an der Außenwand vom dortigen Adami-Garten-Häuschen. Dieses spielte für Jean Paul in Coburg als Ausflugsziel eine ähnliche Rolle für die tägliche Schreibarbeit wie später (ab 1809) die Rollwenzelei in Bayreuth.
Foto rechts: Das Wohnhaus Jean Pauls in Coburg gegenüber dem Gymnasium (Gedenktafel in der Mitte)



Fantaisie, Eckersdorf – Jean Paul-Gedenkstein im Park
1820 stiftete Herzog Alexander I. von Württemberg dem von ihm geschätzten Dichter diesen Gedenkstein für Jean Paul. Er war 1818 aus Russland zurückgekehrt. Jean Paul freute sich darüber: „Der Herzog Alexander aus Russland (er war General in russischen Diensten gewesen) […] gibt mir in hiesiger Fantaisie fast tägliche Stelldichein der Liebe, sogar eine Lobschrift auf mich ließ er in einen dortigen Felsen hauen, für mich eine aufrechte Grabplatte.“
Die Inschrift ließ Edmund Fürst von Wrede, dem Schloss & Park 1929 bis 1937 gehörten, später erneuern (daher mit F.v.W. signiert).
Fichtelsee, Jean Paul-Brunnen
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Der Quellbrunnen wurde 1925 durch den Fichtelgebirgsverein eingeweiht (Ortsgruppen Bischofsgrün & Fichtelberg), und zwar am 100. Todestag des Dichters (14.11.). Die Quellfassung des Jean Paul Brunnens besteht aus einer kleinen Granitpyramide auf einem Gesteins-Sockel. Auf der Vorderseite der Pyramide steht in alt-deutscher Schrift die Widmung: Zum Gedenken an Jean Paul, der gerne hier weilte. 1825 – 1925, der Fichtelgebirgsverein.
Der radioaktive Eisensäuerling im Quellwasser ist heilkräftig.
Hof
1975– im 150. Todesjahr von Jean Paul –erinnerte man an den einst prominenten Dichter in Hof, wo Jean Paul „das Meiste gelitten, aber das Beste geschrieben“ hat, und zwar am 14. 11., dem Todestag des Dichters. An diesem Tag pflanzte der Verschönerungsverein im Bürgerpark Theresienstein eine Jean Paul-Linde. 3 Jahre später (am 13. Oktober 1978) wurde diese Gedenkstätte ergänzt um den Jean Paul-Gedenkstein aus Epprechtstein-Granit.
In Hof gibt es außerdem eine Gedenktafel am Schlossplatz 12 b an der Stelle des früheren Wohnhauses von Jean Paul & einen Jean Paul-Brunnen direkt am Schlossplatz.
Zum Jubiläumsjahr 2013 (250. Geburtstag) stifteten Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs 1963 dem Jean Paul Gymnasium in Hof ein weiteres Unikat des (aufklappbaren) Jean Paul-Bronzekopfs von Bildhauer Claus Tittmann, das ihnen auf der Balkonterrasse der Rollwenzelei Eindruck gemacht hatte.
Die beiden Büsten unterscheiden sich durch die Patinierung (Farbe). Der Kopf des ehemaligen Schülers und Namensträgers der Schule wurde im Treppenhaus installiert.
Joditz, Jean Paul-Gedenkstein & Jean Paul-Skulptur
In Joditz gibt es einen Jean Paul-Gedenkstein am Dorfplatz in der Ortsmitte mit Portrait des Dichters nach Heinrich Pfenninger (1798). Bei dem Gedenkstein handelt es sich um einen Findling aus der Saale, den die Fa. Grabstein Fränkel in Selbitz bearbeitet hat. Ein Mitarbeiter der Firma hat das Pfenninger-Portrait nachgezeichnet und daraus ist die Tafel auf dem Gedenkstein entstanden. Die Kosten wurden von den Joditzer Dorfvereinen übernommen, die das aus dem Gewinn der Jean Paul-Jubiläumsveranstaltung im Jahr 2000 finanziert haben. Aufgestellt wurde der Gedenkstein im Mai 2001. (Foto links)
Im Vortrags- und Lesungsraum des Jean Paul Museums erinnert seit 2007 als „Steinerner Gast“ eine Skulptur des Bildhauers Wolfgang Stefan aus weißem Wunsiedler Marmor an den großen Poeten. (Foto rechts)
Luisenburg, Jean Paul-Gedenksteine von 1925 & 2007
Auch auf der Luisenburg befindet sich ein Gedenkstein sowie ein Vorläufer des Bayreuther
Buch-Gedenksteins von Willi Seiler, dem wir auch einen hübschen Aphorismusband verdanken.
a) Der Jean Paul-Platz im Felsenlabyrinth der Luisenburg bei Wunsiedel, so ist ein Beitrag von Dietmar Herrmann (Heimatforscher und unvergessener „FGV-Motor“) zu den Jean Paul-Denkmälern dort benannt. Der ältere geht noch auf den Juni 1805 zurück, als die damalige „Luxburg“ zu Ehren der anwesenden preußischen Königin Luise in „Luisenburg“ umbenannt wurde. Jean Paul – der der Königin schon in Berlin, Hildburghausen und Bayreuth begegnet war – kam aus Bayreuth und hatte eine „Luisenburg-Ode“ gestiftet, auch für damalige Zeit etwas „altmodisch“, mit dem Gesang von Nymphen & Neriden (auf dem Jean Paul-Weg = Grüne Zitattafel Station 63).
Bei dieser Gelegenheit wurde die Ode auch musikalisch begleitet.
Eine würdige Gedenkstätte wünschte sich der Wunsiedler Stadtrat schon länger. Ein solcher Jean Paul-Platz im Felsenareal der Luisenburg wurde dann am 8. Juli 1845 im Landschaftsgarten Felsenlabyrinth der Luisenburg festlich eingeweiht, nachdem zuvor (am selben Tag) in Wunsiedel-Mitte das Jean Paul-Denkmal mit der Schwanthaler-Büste enthüllt worden war. Der Ort ist heute als „Jean Paul-Platz“ und „Regenschirmfelsen“ in den Labyrinth-Rundgang mit eingebunden. Die zugehörige Inschrift konnte erst 2005 realisiert werden, im Zuge des Areal-Ausbaus zum 200-jährigen Jubiläum der Luisenburg-Namensgebung. Auch diese in den Stein gravierten Zeilen „Deinen Bergthron hast du verschönert durch die Thronstufen zu ihm“ sind Auszug aus einer Hommage des Dichters an seine Vaterstadt Wunsiedel (Grüne Zitattafel Station 58).
b) Am 10. Juni 2007 wird das von Monsignore Benno Schäffler der Stadt Wunsiedel gestiftete Jean Paul Denkmal auf der Luisenburg bei der Vorstellung des Festspielspielprogramms enthüllt. Der künstlerische Entwurf stammt von Willi Seiler (Wunsiedel), der das Seitenprofil des Dichters auf der Vorderseite (zur Treppe hin) dem Jean Paul-Porträt von Heinrich Pfenninger von 1797 nachgebildet hat. Die fachliche Bearbeitung des 1,8 Tonnen schweren Granitblocks in Buchform (Waldsteingranit) übernahm der Natursteinbetrieb Peter Büttner aus Wunsiedel (Maße: 140 cm hoch, 90 cm breit, 37 cm stark).
Auf dem Buchrücken sind Jean Pauls Lebensdaten eingemeißelt und auf der Rückseite des Granitbuches (siehe Foto) Zitate aus der Liebeserklärung des Dichters an seine Geburtsstadt Wunsiedel (Selberlebensbeschreibung).
Mehr dazu bei Dietmar Herrmann: Jean Paul-Gedenkstein in Buchform; in: Der Siebenstern 2007, S. 260-261 (mit weiterer Literaturangabe).
Marktredwitz, Jean Paul-Gedenkstein
Das Jean Paul-Denkmal am Jean Paul-Platz befindet sich etwas versteckt an der Kreuzung Jean Paul-Straße/Kreuzstraße. Professor Dr. Reinhard Pöllath, in Marktredwitz geboren und wohnhaft in München, hat die dazu gehörige Jean Paul-Büste der Stadt Marktredwitz zum 200. Geburtstag von Jean Paul gestiftet. Sie wurde aus Wunsiedler Marmor von Steinbildhauer Wolfgang Stefan aus Selb-Vielitz gefertigt. Der 1,20 m hohe Steinsockel aus blauem Kösseine-Granit stammt von Bernhard Höss. Die Einweihung fand am 20. April 2013 statt. Die Inschrift auf dem Steinsockel soll auch an die Eltern von Professor Pöllath erinnern, die in Marktredwitz ein Möbelgeschäft mit Schreinerei betrieben haben.



Meiningen
An den Aufenthalt Jean Pauls in Meiningen 1801-1803, erinnert eine Tafel an der Stelle seines einstigen Wohnhauses (Georgstraße 17a). Auf der Tafel steht allerdings 1801-1802, er zog aber erst im Frühjahr 1803 mit seiner Frau Karoline und der Tochter Emma nach Coburg um.
Das Wohnhaus selbst wurde beim Stadtbrand 1874 zerstört. Der Nachfolgebau steht etwa an der gleichen Stelle, das Straßensystem wurde jedoch nach dem Stadtbrand erheblich verändert. Es gibt in Meiningen auch eine Jean Paul Schule und eine Jean Paul-Straße.
Dem Dichter ist außerdem ein Ausstellungsraum im Literaturmuseum Baumbachhaus gewidmet. Uns interessiert hier das Jean Paul-Denkmal im Englischen Garten, das 1865 – zur Regierungszeit von Herzog Bernhard II. von Sachsen-Meiningen – eingeweiht wurde. Die Bronzebüste von Ludwig von Schwanthaler (der 1848 gestorben war) entspricht der auf dem Jean Paul-Denkmal in Wunsiedel.
Im Park befindet sich eine Kopie, die Original-Replik ist sicher in den Meininger Museen aufbewahrt. Es war seinerzeit das erste Denkmal im Englischen Garten, das nicht einem Mitglied der Herzoglichen Familie zugedacht war. Der Englische Garten (1795 entstanden) wurde von Bernhard II. schrittweise umgestaltet.
Dank an die Meininger Museen, Axel Wirth, für Korrespondenz und Fotos

München
Aus München sind uns 3 Jean Paul-Büsten bekannt: Die älteste von 1816 ist aus Gips, wurde noch vom Bayernkönig Max I Josef in Auftrag gegeben und Jean Paul durfte sie 1820 in Nymphenburg, in den Räumen der Königin Caroline, selbst begutachten. In Bayreuth (Rollwenzelei & Jean Paul Museum) und in Coburg (Adami-Gartenhaus) befinden sich Repliken. Ein Foto davon diente viele Jahre nach dem Krieg für die Hesperus-Hefte der Jean–Paul-Gesellschaft als Rückseiten-Deko.
Die Jean Paul-Büste von Peter Paul Schoepf, 1840 geschaffen, ergänzte nach seinem Tod die Wandsockelreihen mit Büsten berühmter Geister aus Wissenschaft und Kunst, die Bayern zu Ruhm und Ansehen verhalfen, in der Ruhmeshalle München. Die Jean Paul-Büste befindet sich im mittleren Bereich der dortigen Mittelwand. Ludwig I war als Bayernkönig und zugleich Herzog von Franken der Auftraggeber.
Die Statuette von Ludwig Schaller aus dem gleichen Jahr befindet sich im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Piontek hat sie dort für uns entdeckt.
(Von Frank Piontek sind auch alle Fotos)
1816. Johann Conrad Wilhelm Hildebrand
Wittelsbacher Katalog von 1980
Ruppertsgrün, Jean Paul-Wappentafel
In Ruppertsgrün (zwischen Waldstein und Weißenstadt gelegen) erinnert seit dem Jubiläumsjahr 2000 in der Dorfmitte eine Wappentafel aus Holz mit einem geschnitzten Relief-Porträt von Jean Paul an den Dichter. Dass und wie hier ein Vorfahr von Jean Paul einst einen Bären erschoss und danach markgräflicher Förster wurde, erfahren Sie ausführlich HIER
Schwarzenbach a. d. Saale
Am 21.03.2002, zu Jean Pauls Geburtstag, wird ein imposanter Jean Paul-Gedenkstein im Rathaushof enthüllt, ein Gemeinschaftswerk der Steinbildhauer Wolfgang Stefan & Willi Seiler, denen wir mehrere Jean Paul-Büsten und Denkmäler in der Region verdanken. Der Schriftsteller Theodor Schübel (1925-2012) aus Schwarzenbach hielt die Gedenkrede. Im Zuge der Umgestaltung des Rathaushofes wurde der Jean Paul-Gedenkstein 2010 versetzt und von der Firma Delsana LED-Technik in Szene gesetzt.
2010 fand auf Vorschlag der 1. Vorsitzenden des örtlichen Kulturvereins Claudia Plaum und mit Unterstützung der Sparkassenstiftung Hochfranken ein Kunst-Wettbewerb des Kulturvereins statt mit dem Ziel: Eine Jean Paul- Skulptur/Büste/Plastik für die Jean Paul Grundschule.
Die Jury (Foto rechts) setzte sich aus Lehrern, der Vorstandschaft des Kulturvereins und Schülern zusammen.
Die ausgewählten Künstler waren Wolfgang Stefan, Jochen Strobel, David Kampfmeier, Günther Göthl & Bernd Rössler.
– David Kampfmeier gewann den Wettbewerb mit einer Jean Paul-Installation. Die offizielle Einweihung der Installation in der Aula der Jean Paul Grundschule erfolgte 2011.
– Die Schule selbst erwarb ein Halbrelief (2. Platz des Wettbewerbes) von Bernd Rössler, das ebenfalls in der Aula der Grundschule montiert wurde.
– Die Jean Paul-Vollbüste von Günther Göthl zerbrach beim Brand, ist aber als Replik noch erhalten.
Tröstau, Jean Paul-Gedenksteine
Zwei mächtige Granitsteine stehen seit 2013 zu Ehren Jean Pauls in Alt-Tröstau (Lkr. Wunsiedel) vor dem Anwesen Burggutweg 4. Erwin Hornauer (Künstler und stellvertretender Leiter vom Europäischen Fortbildungszentrum für das Steinmetz- & Steinbildhauerhandwerk in Wunsiedel) gestaltete die jeweils 1 Tonne schweren Granitblöcke. Sie tragen als Inschrift das Jean Paul-Zitat: Wie dem Geiste nichts zu groß . . . so ist der Güte nichts zu klein.
Die roten Halbbögen in den Granitquadern wiederholen die Proportionen des alten Burggut-Torbogens (auf dem Foto im Garten rechts vom Haus).
Die Steine wurden von den Burggutsbesitzern Marion & Wolfgang Hermann gestiftet, die auch den Grund für das Denkmal zur Verfügung stellten.
Die Einweihung am 19. Oktober nahm das 250. Geburtstagsjahr von Jean Paul zum Anlass, wurde von BM Heinz Martini eröffnet und mit Vortrag, Lesungen und Musik zum Erlebnis
Walhalla, Jean Paul-Büste
Die Walhalla bei Regensburg (1830 bis 1841 erbaut) gehört zu den deutschen Großdenkmälern. Sie wurde – wie die Befreiungshalle Kelheim (1842 bis 1863 errichtet) und die Ruhmeshalle München mit Kolossalstatue Bavaria (1843-1853) – zu den imposanten Gedenkstätten, die von König Ludwig I. von Bayern errichtet wurden (Architekt jeweils Leo von Klenze).
1933 versuchte die Jean-Paul-Gesellschaft eine Büste von Jean Paul in die Walhalla zu bringen. Damals (aber auch sonst freiwillig) trat die engere Vorstandschaft der Gesellschaft in die NSDAP ein. Aber erst 1973 fand Jean Paul seinen Platz in der Ruhmeshalle an der Donau.
Die Marmor-Büste fertigte der Würzburger Bildhauer Otto Sonnleitner. Eine Replik in Gips befindet sich im Jugendstil-Landratssaal der Regierung von Oberfranken.
Wunsiedel, Jean Paul-Denkmal & -Büste (siehe auch Luisenburg)
Im Geburtsort Wunsiedel die Büste von Ludwig Schwanthaler vor der Stadtkirche und die
Büste im Fichtelgebirgsmuseum von Wolfgang Stefan sowie eine Gedenktafel am Geburtshaus.
