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„Auf Verwandtenbesuch“

Von Schwarzenbach a.d. Saale über Sparneck & Großer Waldstein
nach Weißenstadt

Grüne Tafel-Stationen 24 bis 43 und 2 weiße Landschafstafeln (24 km)

Wir beginnen im Rathaushof, wo als Abschluss einer „Volkswanderung“ (mit Jean-Paul-Fangemeinde) 2008 die Einweihung der Wegstrecke 2 (Hof bis Schwarzenbach) gefeiert wurde. Er ist auch Ausgangs- und Endpunkt des Jean Paul Rundweges in Schwarzenbach a.d. Saale.

Wer diesen Rundweg beschreitet, wird anhand von 14 Stationen mit dem Leben, Wirken und Werk Jean Pauls in Schwarzenbach a. d. Saale vertraut gemacht. Nähere Informationen und Kontakt zu Gästeführern erhält man im Rathaus und an den im Rathaushof befindlichen Informationstafeln.

Jean Paul war aber nicht der einzige Sprachkünstler in Schwarzenbach. Dr. Erika Fuchs übersetzte mehr als 30 Jahre lang die Micky Maus Comics in Schwarzenbach, insbesondere die Geschichten um Donald Duck und prägte so mit ihrem Sprachstil und Sprachwitz Generationen von Lesern. Entenhausen i s t Schwarzenbach a. d. Saale, wie zahlreiche in den Comics auftauchende Ortsnamen der Region belegen. Daher lohnt sich ein Besuch im Erika Fuchs HausMuseum für Comic und Sprachkunst, das seit Dezember 2014 das Werk dieser Sprachkünstlerin den Besuchern anschaulich näherbringt. Mehr dazu, auch zur originellen Fisch-Promenade finden Sie in der Rubrik orte von A-Z.

Jean Paul hätte all das wohlgefallen. In seiner in Schwarzenbach verfassten, berühmt gewordenen „Birkenpredigt“ prägte er den Satz: „Verdammt sind nur die, die keinen Spaß verstehen, denn sie verstehen auch keinen Ernst.

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Von Schwarzenbach a.d. Saale bis Sparneck

Wir verlassen nun Schwarzenbach, indem wir der Saale noch ein letztes Mal ein Stück folgen, um dann dem Fluss, der uns seit Joditz begleitet hat, Lebewohl zu sagen. Dem Jean-Paul-Weg und dem Höhenweg (weißes H auf rotem Grund) folgend, streben wir jetzt dem Fichtelgebirge zu. Der Weg führt uns zunächst bergan über einen ersten kleinen Höhenzug bei Baumersreuth, um uns dann wieder bergab nach Völkenreuth zu leiten, wo uns der dortige Gasthof zum Verweilen einlädt.

Gestärkt machen wir uns wieder auf, um nun steil bergauf nach Hallerstein zu gelangen, einem malerischen Dorf, das mit seinem sehenswerten Kirchlein, seiner alten Dorflinde und verwinkelten Gassen einen idyllischen Eindruck hinterlässt. Weiter bergan strebt der Weg nun dem Waldrand entgegen, um sich dann – dem Saum des Waldes folgend – weiter diesem nördlichen Höhenzug des Fichtelgebirges anzuschmiegen.

Auf Wald- und Forstwegen folgen wir dem Jean-Paul-Weg, bis er auf die Straße von Benk nach Kirchenlamitz trifft. Wir überqueren die Straße und folgen ihr etwa 150 Meter bergab, bis der Jean-Paul-Weg nach links abzweigend wieder im Wald verschwindet. Der Markierung folgend gelangen wir als nächstes zu der Stelle, wo der Höhenweg, der uns seit Schwarzenbach begleitet hat, nach links in den Wald abzweigt und uns verlässt. Wir aber folgen der Markierung Jean Pauls geradeaus und gelangen über Waldpfade und Forststraßen zur Förmitzquelle, die uns mit ihrem frischen, wohlschmeckenden Wasser zu einer Pause einlädt.

Weiter geht es nach Sparneck, „auf Verwandtenbesuch“. Ein Bruder Jean Pauls lebte hier mit seiner Familie. Die große grüne Tafel 32b zur „Taufpaten-Politik“ des Bruders zeigt dessen Geschick im – wie man heute sagen würde – networking. Jean Paul war hier öfters zu Besuch wie aus seinen Briefen hervorgeht. Sehenswert ist übrigens die Kirche mit Ihrem Taufengel und auch der Bäcker am Weg mit seiner Spezialität Jean-Paul-Lebkuchen soll nicht unerwähnt bleiben.

Förmitzspeicher (Baden, Liegewiese, Gastronomie, Camping . . .)

Straße von Benk nach Kirchenlamitz

Von Sparneck über Reinersreuth zum Großen Waldstein

In sanftem Auf und Ab führt uns der Jean-Paul-Weg nun nach Reinersreuth.

Der Weg führt weiter an den Fuß des großen Waldsteins. Dort verschnaufen wir ein letztes Mal, um dann den langen Anstieg hinauf zum Großen Waldstein in Angriff zu nehmen. Durch dichten Wald erreichen wir nach etwa zwei Kilometern stetigen Steigens das Waldsteinhaus. Dort können wir uns im Schatten der Burgruine ausruhen, über Jean Pauls „Wanderkasten“ (Jean-Paul-Station 38) nachdenken und die gemütliche Atmosphäre des Biergartens oder des Gasthauses genießen.

Im Waldsteinhaus befindet sich auch eine einfache Unterkunftsmöglichkeit des Fichtelgebirgsvereins, wo Wanderer übernachten können. Sogar eine kleine Jean-Paul-Bücherecke findet sich dort. Wir können eine ausgiebige Pause auch für den Rundweg zum Besteigen der sogenannten Schüssel nutzen, dem Gipfelfelsen auf dem großen Waldstein. Dort genießen wir den herrlichen Ausblick auf das Fichtelgebirge, aber auch schon auf Weißenstadt mit seinem See, unserem nächsten Ziel, das auf der anderen Seite des Berges am Fuße des Waldsteins gelegen ist.

Gaststätte Waldsteinhaus
Biergarten, Kinderspielplatz,
Übernachtungsmöglichkeiten
Familie Oleksandra Chapinska
Tel. 09257-264
waldsteinhaus@gmail.com
Internet:
www.waldsteinhaus.de
Mehr dazu bei Fichtelgebirgsverein, Waldsteinhaus
Ruhetag: Donnerstag

Granitsteinbruch bei Reinersreuth

Vom Großen Waldstein über Ruppertsgrün nach Weißenstadt

Der Jean-Paul-Weg verlässt den Waldstein und fällt nun stetig ab, bis er Ruppertsgrün erreicht.
In diesem Ort liegt die „Keimzelle“ der väterlichen Familie Jean Pauls, der Familie Richter.

Von Ruppertsgrün aus strebt unser Weg in Richtung Weißenstädter See, führt an diesem entlang und erreicht die Stadt Weißenstadt.

Poesie um den Weissenstädter See. Das Stundenbuch von Eugen Gomringer

Wer sich aber einen Umweg leisten möchte oder am nächsten Tag Zeit für einen Rundweg um den ganzen Weißenstädter See hat, für den lohnt der 3,8 Kilometer lange asphaltierte Poesiepfad. Steinbildhauer Willi Seiler aus Wunsiedel schuf vierzehn Stelen aus den verschiedenen Gesteinsarten des Fichtelgebirges mit eingemeißelten Gedichten. Sie säumen seit dem Jahr 2004 den Rundweg. Auf den Stelen befinden sich Texte aus dem Stundenbuch von Eugen Gomringer, die mit ihrer konkreten Poesie einen Stationenweg bilden, der zur Meditation einlädt.

Die Finanzierung übernahmen Sponsoren sowie die Laura-und-Franz-Leopold-Stiftung Weißenstadt.
Die Natursteinarbeiten führte das Granitwerk Ludwig Popp aus Schurbach aus.

Kurort Weißenstadt mit Siebenquell-Therme und dem Weißenstädter See