
Schauessen für hungrige Untertanen
1789 – also in dem Jahr, in dem mit der Französischen Revolution ein neues Zeitalter ausbrach – veröffentlichte der junge Jean Paul unter dem Titel Auswahl aus des Teufels Papieren eine Sammlung von einzelnen Satiren. Im dritten Band findet man unter der Nummer 5 einen Text, der geradewegs gegen die Fürsten, ihre barbarischen Jagdgewohnheiten und die Versorgung ihrer Untertanen gemünzt ist: Wie ein Fürst seine Untertanen nach der Parforcejagd bewirten lasse.
Das magnetische Gastmahl
Wie man sogar ein Essen genießen kann, das gar nicht existiert: Jean Paul zeigt es in seinem letzten großen Roman Der Komet. Held des Romans ist der Apotheker Nikolaus Markgraf. Der Roman entstand in Jean Pauls Bayreuther Jahren, ab 1811, und wurde 1820 gedruckt. Wir begegnen hier auch dem Freund des Nikolaus Markgraf, dem Herrn Peter Worble, der als „Reisemarschall“ des Apothekers dient und über die seinerzeit populäre Fähigkeit des „Magnetisierens“ verfügt – daher: Das große magnetische Gastmahl des Reisemarschalls Worble.
