
Kaum berühmt & schon wird er . . .
gezeichnet, als Kupferstich vervielfältigt & in Öl portraitiert
Die Zeichnung gefiel Jean Paul gut, sie diente auch als Vorlage für das Ölbild in Johann Wilhelm Ludwig Gleims ‚Freundschaftstempel’ in Halberstadt.
Der Kupferstich aber, der der 2. Auflage des Hesperus vorangestellt wurde, missfiel ihm. Jean Paul am 3.12.1797:
“Vorn am neuen Hesperus siz’ich en face, abscheulich und unkenntlich zugleich“.

Jean Paul 1797. Die Zeichnung von Heinrich Pfenninger (1749-1815) –
hier 1798 als Kupferstich von Heinrich Sintzenich (1752-1812)

Jean Paul 1798. Ölporträt von Heinrich Pfenninger (1749-1815).
Gleimhaus in Halberstadt
& trotzdem wurde der Kupferstich auf dem Jean Paul-Weg populär
In Joditz gibt es seit 2001 in der Ortsmitte einen Gedenkstein für Jean Paul, für dessen Tafel ein Mitarbeiter der Grabstein-Firma Fränkel den Sintzenich-Kupferstich von 1798 als Vorlage genommen hat.
2002, als die Pionier-Wegstrecke des späteren Jean Paul-Wegs – nämlich die 10 km von Joditz bis Hof eingeweiht wurden – wählte man ebenfalls den Sintzenich–Kupferstich, und zwar als Logo.
Für die Nordschiene von Hof bis Bischofsgrün blieb die Projektgruppe des Jean Paul-Wegs Oberfranken 2008 ff bei dieser Vorlage für den jungen Jean Paul.
Der Kupferstich blieb im 19. Jh.
das Mittel der Popularisierung
Ernst Förster (1800–1885), Schwiegersohn, Herausgeber & Portrait-Zeichner von Jean Paul – post mortem. Er kannte ihn also nicht persönlich, war aber Künstler und schuf mehrere Jean Paul-Portraits nach vorhandenen Vorlagen.
1804. Kupferstich von Friedrich Wilhelm Bollinger (1777-1825), Berlin – bekannt für Portait-Kupferstiche berühmter Persönlichkeiten. Auch hier nutzte der Künstler die ältere Kupferstich-Vorlage von Heinrich Pfenninger für seine Darstellung von Jean Paul.
